Es ist noch was offen zwischen den Canes aus Kiel und den Monarchs aus Dresden. Die 00:14-Niederlage aus dem letztjährigen Halbfinale in der Schlammschlacht der Kieler Moorteichwiese dürfte insbesondere in den Köpfen der Dresdner Spieler nachwirken.
Gut, dass die neue Saison gleich zu Beginn die Möglichkeit zur Revanche bietet. Der Rahmen paßt: Die Hurricanes kommen als Deutscher Meister nach Dresden und die Monarchs bieten mit dem Glücksgas-Stadion die modernste Arena der GFL. Allein vom Umfeld her dürfte es ein Leckerbissen werden. Doch gilt das auch sportlich?
Die Canes haben in einem Shootout die Berlin Adler mit 48:41 besiegt; nur um eine Woche später im EuroBowl gegen die Carlstadt Crusaders mit 20:22 zu unterliegen. So ganz kann man die Spielstärke nicht einschätzen. Fakt ist aber, dass die Kieler Offense zum Besten gehört, was die Liga zu bieten hat. QB Jeff Welsh hat mit Aaron Love und den Dohrendorf-Brüdern schnelle und fangsichere Receiver. Dazu gesellt sich der Ex-Dresdner Michael Andrew als kraftvoller Runningback. In der Defense müssen zahlreiche Abgänge kompensiert werden. Das könnte die Schwachstelle der Kieler sein.
Und die Monarchs? Viel Selbstvertrauen nach einer guten Saisonvorbereitung und dann die schmerzliche (weil unnötige) Niederlage in Braunschweig. Die Realität hat die Königlichen wieder und sie stehen schon im zweiten Spiel unter einem gewissen Zugzwang. Dabei gibt es durchaus Stärken, auf die man sich besinnen kann. Beispielsweise eine in Line und bei den Linebackern sehr stark spielende Defense. Beispielsweise QB Tyler Graunke, der mit viel Übersicht die Bälle verteilt und die Receiver auf seiner Seite hatte.
Anfällig könnte das defensive Backfield sein. Dort fehlt es noch etwas an Erfahrung, was hoffentlich gegen den starken Kieler Angriff nicht zu deutlich wird. Weiterhin hatten die Monarchs eine Woche Zeit, um in den Special Teams vor allem den Punt zu üben. Schließlich bleibt noch der schmerzliche Ausfall von Nationalspieler Radko Zoller. Die Monarchs haben schon deutlich gemacht, dass sie das individuell nicht kompensieren können. Es kommt also auf eine geschlossene Mannschaftsleistung an.
Die wird im Duell gegen den Deutschen Meister auch dringend nötig. Die besondere Atmosphäre im Stadion und die hoffentlich zahlreichen Fans werden dabei den Monarchs Rückenwind geben. Das kann auch bei heranziehenden Wirbelstürmen helfen.
„Radio Monarchs“ ist bei der Moorteichwiesen-Revanche dabei. Samstag, 30. April ab 14:45 Uhr auf www.radio.monarchs.de. Wir freuen uns auf weniger Schlamm und guten Football!