Hey Monarchs, wir müssen reden…
So wäre dieser Artikel losgegangen – wenn es nicht eine zweite Halbzeit am vergangenen Wochenende in Berlin gegeben hätte. Der erste Durchgang gegen die Adler war wohl eine der schlechtesten Halbzeiten, die die Monarchs in der GFL gespielt haben. Erinnerungen gehen zurück bis ins Seuchenjahr 2007. Das man Berlins QB Zach Cavanaugh schon in seinen Hildesheimer Zeiten schlecht unter Kontrolle hatte tröstet wenig darüber hinweg, dass er im Prinzip ohne Bedrängnis schalten und walten konnte – egal ob er sich für den Pass entschied oder selber gelaufen ist. Und offensiv ging überhaupt nichts.
In Halbzeit 2 war der Dresdner Angriff wie ausgewechselt. QB Justin Agner bekam Vertrauen in sein Spiel, die Rückkehr von WR Darrell Stewart hat sich sofort bezahlt gemacht und auch WR Isaiah Amaechi hatte starke Catches. Problem blieb die Verteidigung, die die Berliner Receiver mehrfach ungedeckt ließ und beim Tackling überwunden geglaubte Schwächen zeigte. Am Schluß bleibt die verdiente Niederlage, ein misslungener Saisonstart und die Frage, wie das mit dem Ziel Titelverteidigung zusammenpasst?
Ganz klar: Da ist noch alles möglich. Aber es bedarf einer mehr als deutlichen Leistungssteigerung und es braucht deutlich mehr Konstanz auf beiden Seiten des Balls. Da helfen die Verletzungen oder die Ejection von LB Rayshard Ashby natürlich nicht weiter. Aber nun müssen Siege her und gerade der nächste Gegner wird es den Monarchs nicht leicht machen.
Die Cologne Crocodiles stehen in der Tabelle vor den Monarchs und haben in der Vorwoche die Kiel Baltic Hurricanes mit 49:00 regelrecht deklassiert. Entsprechend selbstbewusst wird das traditionsreiche Team nach Dresden reisen. Besonders ihr Passspiel mit QB Christian Strong, den amerikanischen WR Aaron Jackson (schon im Vorjahr brandgefährlich) und Jarvis McClam sowie dem britischen WR Montel Patterson ist brandgefährlich. Die Dresdner Verteidigung hat dort einen echten Härtetest vor sich und muss die Scharte von Berlin unter erschwerten Bedingungen ausmerzen.
Also, lieber nicht reden, sondern machen – auf dem Platz und beim nächsten Spiel.
Das wird ein besonderes sein, denn es geht „back tot he roots“ ins Stadion Bärnsdorfer Straße. Dieses wurde aufgehübscht und mit neuen Tribünen versehen. Wir sind gespannt auf die neue Optik und freuen uns auf die besondere Stimmung dort. Aber Aufregung gibt’s auch bei uns. Schließlich müssen wir auch unsere Übertragung ganz neu konzipieren und auf die nicht ganz leichten Platzverhältnisse anpassen.
Also, nicht reden…
Dresden Monarchs vs. Cologne Crocodiles – Sonnabend, 18.06. ab 14:45 Uhr!
Hier gehts zum Scoreboard und zum Video-Stream.