In den Jahren 2008 und 2009 mussten die Dresden Monarchs jeweils zum Viertelfinale nach Marburg reisen. Während es im ersten Jahr im Stadion am Köppel in Kappel (das Gassmann-Stadion war wegen einer Holzhacker-Meisterschaft (!) nicht verfügbar) eine deutliche Niederlage gab, sollte die Neuauflage ein Jahr später an Spannung kaum mehr zu überbieten sein.
In unserem nun mittlerweile langen Kommentatoren-Leben bei „Radio Monarchs“ haben wir immer die Empfehlung berücksichtigt, möglichst vor Spielbeginn nochmal die sanitären Räumlichkeiten aufzusuchen, mindestens das aber in der Halbzeitpause zu tun. Nur diesmal hatte Thomas daran nicht gedacht und so wurde es ein Spiel in doppelter Anspannung.
Doch was war passiert?
Marburg hatte damals vor allem eine Angriffswaffe – RB Sean Cooper. Der lief nicht nur die halbe Liga in Grund und Boden, sondern diesmal auch die Dresden Monarchs. Dazu gesellte sich mit Joachim Ulrich der damalige Nationalmannschafts-Quarterback. Und die legten gut los. Zur Halbzeit führten die Mercenaries 28:14 und kurz nach Beginn des 3. Viertels erhöhten sie auf 35:14. Die Monarchs waren drei Touchsdown hinten und konnten das Spiel abschreiben. Normalerweise…
Einer hatte da aber was dagegen. Dresden QB Kyle Israel wollte sich mit der Niederlage nicht abfinden und mobilisierte alles. Mit zwei eigenen Läufen in die Endzone und einem Pass auf WR Enrico Martini egalisierte er schon zu Beginn des 4. Viertels den Rückstand. Ein Viertel für drei Touchdowns…
Im letzten Spielviertel wogte das Spiel hin und her. Beide Verteidigungsreihen schienen das Spielen eingestellt zu haben. Zweimal legten die Mercenaries wieder vor, zweimal glichen die Monarchs aus. Dabei wurde Talib Wise immer wichtiger, der in diesem Spiel auf beiden Seiten des Balls spielte. Am Ende der regulären Spielzeit stand es 49:49.
Die erste Verlängerung in der Geschichte der Dresden Monarchs stand an und das sollte eine denkwürdige werden. Gegenwehr seitens der Defense mussten beide Angriffsreihen nicht mehr fürchten. Marburg legte vor, Dresden zog nach. Und so war es folgerichtig, dass eine Verlängerung nicht ausreichte. Das ausgerechnet Kyle Israel zum tragischen Held wurde, als er nach dem neuerlichen Anschluss die Conversion nicht in die Endzone tragen konnte, gehört leider auch dazu.
Am Ende steht ein 64:63 nach zweimaliger Verlängerung. Das längste Spiel der Dresden Monarchs – und für Thomas…