Es war eine besonders Aufgabe für jedes GFL-Team, wenn es nach Braunschweig ging. Die Lions waren mehr als ein Jahrzehnt das Maß der Dinge im deutschen Football – 11 Jahre in Folge im German Bowl, diverse Meistertitel und mittlerweile der Rekordmeister. Es war lange Zeit eine Herausforderung, gegen das Team aus Braunschweig mitzuhalten, ein Sieg war gleichzeitig Ausnahme wie Sensation. Auch für die Dresden Monarchs.
Doch Zeiten ändern sich. Die Lions kämpfen nach der erfolgreichen Zeit mit dem Umbruch. Mit neuem alten Sponsor und Headcoach Phil Hickey sollten die vergangenen drei eher durchwachsenen Spielzeiten vergessen gemacht werden. Doch so ganz geht die Rechnung noch nicht auf. Gegen den Aufsteiger aus Lübeck verlor man das Hinspiel und gegen den Tabellenletzten aus Hamburg kämpften und zitterten sich die Lions zum knappen Sieg mit einem Fieldgoal vier Sekunden vor Schluß.
Der Umbruch ist dem Team anzumerken. Viele junge Spieler sind dabei, die noch Zeit zur Entwicklung brauchen. QB Michael Herrick wirkt mitunter unsicher und so kommt es, dass der Angriff der Lions öfter ins Stocken gerät. Umgekehrt zeigt die Verteidigung früher ungekannte Schwächen und erlaubt den Gegnern Raum- und Punktgewinne. Doch die Lions legen nach, um am Ziel Playoffs festzuhalten: Zwei neue Wide Receiver aus den USA sollen das Angriffsspiel variabler und gefährlicher machen. Ob das schon gegen die Monarchs Wirkung zeigt?
Die kommen mit dem Erfolg des Sieges gegen die Rebels im Gepäck nach Braunschweig. Zum Abheben besteht kein Grund, denn jeder weiß, dass es ein hart erkämpfter Sieg gewesen ist. Das Spiel hat – insbesondere im 3. Viertel – bewiesen, dass die Monarchs mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen haben wie die Lions: Eine Offense, die noch zu oft keine Punkte macht und eine Verteidigung, die mitunter zu große Lücken läßt. Das 4. Viertel hat wiederum gezeigt, dass die Monarchs auch ganz anders und sich nach 10 Punkten Rückstand einen Sieg erkämpfen können.
Mit diesem Selbstvertrauen sollten die Monarchs in das Spiel gegen die Lions gehen. Denn sie wissen, nicht zuletzt durch die Braunschweiger Neuverpflichtungen, nicht, welcher Gegner sie erwartet. Die Zeiten früherer Dominanz sind zwar vorbei, aber für beide Mannschaften geht es im Kampf um die Playoffs um die entscheidenden Vorteile gegenüber dem Konkurrenten. Und das Rückspiel gibt’s schon eine Woche später…
Ein spannendes Spiel ist vorprogrammiert. „Radio Monarchs“ überträgt es – gemeinsam mit den Kollegen vom Braunschweiger Webteam – wie immer live.
NewYorker Lions vs. Dresden Monarchs – Sonnabend, 30. Juni ab 17:45 Uhr!